Am 25.01.2014 macht sich der Mitteldeutschen Basketball Club (kurz: MBC) auf den Weg in die circa 7000 Personen fassende Arena Leipzig (Court Review berichtete), und trägt dort das zweite von zwei geplanten Eventspielen aus. Der Gegner ist kein geringerer als der derzeitige Tabellenerste FC Bayern München Basketball (kurz: FCB). Im ersten Eventspiel hatte man es geschafft zumindest sportlich Werbung für das Spiel gegen die Gäste aus München zu machen, als man gegen die New Yorker Phantoms Braunschweig mit 73:71 gewann. 3372 Zuschauer verfolgten dieses Spiel. Gegen das Team von Svetislav Pešić will man nun die Halle voll machen.
Lupus12 (Blogger MBC) und Tobias Forster (Blogger FCB) berichten über das Spiel
DIE AUSGANGSSITUATION…
…Aus Sicht des FC Bayern München Basketball
Besser könnte die bisherige Saison der Basketballer des FC Bayern München nicht laufen. Haben die Konkurrenten vor Saisonbeginn noch die Hoffnung auf eine lange Eingewöhnungszeit der Bayern gehabt, so zeigen 15 Siege in 17 Spielen doch sehr eindeutig das Potential des Teams. Die Saison der Bayern läuft bisher nach Plan. Das Erreichen der Top 16 Zwischenrunde in der Euroleague ist ein großer Erfolg und die zwei Siege aus den bisherigen drei Spielen lassen aufhorchen. Für die Bayern gilt es jedoch mit dem Spiel gegen den MBC in Leipzig an die guten Leistungen vor dem All Star Break anzuknüpfen. Svetislav Pesic und seine Jungs wollen als Nummer Eins in die Playoffs gehen, um Heimrecht beim Run nach dem Titel bis zum Ende zu besitzen.
…Aus Sicht des Mitteldeutschen Basketball Club
Auch der MBC kann eine positive Hinrundenbilanz ziehen. Während zu Beginn der Saison vermutlich fast ganz Basketballdeutschland den MBC auf einem Abstiegsplatz gesehen hat, konnten die Wölfe aus Weißenfels acht der 17 Saisonspiele gewinnen. Damit steht der MBC in der Tabellenmitte. „Wir sind BAYERNBEZWINGERBESIEGER“ titelte ein Fan des MBC, der damit auf den historischen Sieg des MBC in Oldenburg (der erste Sieg in Oldenburg der Vereinsgeschichte) sowie die Niederlage des FCB in Oldenburg Bezug nahm. Und das Team 2013/2014 schrieb auch in anderer Hinsicht Geschichte: eine Siegesserie von vier Siegen in der ersten Basketball-Bundesliga (kurz: BBL) in Folge war ebenso ein Novum wie drei Auswärtserfolge (BBL) hintereinander. Das Saisonziel Klassenerhalt damit in greifbarer Nähe: „Der achte Sieg ist eine tolle Sache, jetzt können wir ein wenig ausruhen und dann in zwei Wochen gegen Bayern wieder angreifen.“, so Chef-Trainer Silvano Poropat.
DIE TEAMS 2013/2014
Der FC Bayern München Basketball
Bis auf wenige Ausnahmen wurde der Kader zur Beko BBL Saison 2013/2014 komplett ausgetauscht. Es sollte der nächste Schritt getan werden und zugleich in Europa nach dem Erhalt der Wildcard für die Euroleague eine Duftmarke gesetzt werden. Neben den vier Ex Albatrossen (Schaffartzik, Thompson, Djedovic und Idbihi) war vor allen Dingen die Verpflichtung von John Bryant eine Art Königstransfer, konnte doch der zweimalige MVP der Beko BBL zu den Bayern gebracht werden. Mit Staiger und Savovic wurden zudem starke Rollenspieler verpflichtet, wenngleich Bryce Tayler und der aus der Ukraine nach München gekommene Delaney für Korbgefahr sorgen sollten. Sollen die Neuzugänge nach der Hinrunde bewertet werden, so handelt es sich ausnahmslos um Zugewinne für die Mannschaft. Da zudem das Gemisch aus Jung und Alt stimmt herrscht eine tolle Stimmung, welche sicherlich zu dem aktuell sehr guten Verhältnis auf und neben dem Court der Spieler untereinander sorgt.
Der Mitteldeutsche Basketball Club
Vom Team 2012/2013 konnte der MBC lediglich Center Djordje Pantelic(5,9 PPG; 1,4 BPG) Dreispezialist Malte Schwarz und Kapitän Sascha Leutloff halten, obwohl Trainer und Teammanager das Ziel hatten, Konstanz in den Kader zu bringen. Wie so oft stieß man beim Thema Geld an die Grenzen des Machbaren. Aber bei den Neuzugängen hat man offenbar trotzdem wieder den richtigen Riecher gehabt. Zum Beispiel den europaerfahrenen Marcus Hatten (11,0 PPG; 3,6 APG; 2,1 STPG), der vor allem Ruhe in den Spielaufbau bringt, aber auch zuverlässig scort. Nicht vergessen sollte man jedoch Allrounder Angelo Caloiaro(15,1 PPG, 7,5 RPG), der derzeit effektivste Spieler der BBL. Da der MBC aufgrund der Nachverpflichtung von Hatten zurzeit sieben ausländische Spieler im Kader hat, ist noch offen wer beim MBC aussetzen muss. Zuletzt traf es den zuvor verletzten Flügelspieler Michael Cuffee, der es nicht mehr zurück auf den Spielbogen schaffte, weil das Team mit den Neuzugängen Josh Parker (14,9 PPG) als Shooting Guard und Hrvoje Kovacevic als Small Forward bestens harmonierte.
Doch während der Pressekonferenz am Montag (Court Review berichtete), bei der auch der Verbleib Hattens beim MBC bekannt gegeben wurde, lies Poropat durchblicken, dass er immer mal rotieren werde. Welche Spieler am Samstag spielen werden ist jedoch trotzdem ungewiss. Gesetzt sein dürfte Marcus Hatten, der großen Anteil an der historischen Siegesserie des MBC hatte.
DAS HINSPIEL
Am 11. Spieltag standen sich beide Teams bereits gegenüber. Das Hinspiel stand für den MBC unter besonders ungünstigen Vorzeichen. Zum einen fiel Small Forward Michael Cuffee aus, da er sich im Spiel gegen Braunschweig verletzte; außerdem mussten die Wölfe auf Center Djordje Pantelic, der mit Grippe im Bett lag, sowie den langzeitverletzen Bigmen Oliver Clay verzichten. Derart ersatzgeschwächt reiste das Team um Headcoach Silvano Poropat zum Tabellenprimus Bayern München.
Vor 5018 Zuschauern rannte der MBC stets einen Rückstand hinterher. In der zweiten Halbzeit zeigte sich der MBC nochmal kämpferisch und konnte das dritte Viertel sogar mit 10 Punkten für sich entscheiden. Letztendlich musste man sich mit jedoch verdient mit 106:81 geschlagen geben. Bryce Taylor (17), Deon Thompson (18 Pkt, 9 Reb.) sowie Yassin Idbihi (15) dominierten das Spiel seitens des FCB. Beim MBC stachen vor allem Josh Parker (21) und Angelo Caloiaro (13 Pkt, 8 Reb.) heraus.
DER TEAMVERGLEICH
Bei einem Teamvergleich mit dem FC Bayern kann man als Mannschaft aus den unteren zwei Tabellendrittel eigentlich nur verlieren. Derzeit sind die Münchener die offensiv stärkste Mannschaft und werfen durchschnittlich 90 Punkte pro Spiel. Der MBC schafft es in dieser Kategorie nur auf Platz 14 mit 75,8 Punkten pro Spiel. Aber auch in den Kategorien Rebounds (FCB 38,0 RPG, MBC 32,8 RPG) und bei der Feldwurfquote (FCB 48,9%, MBC 42,0 %) sowie der Freiwurfquote (FCB 80,3%, MBC 73,5%) macht der MBC dem FCB nichts vor.
Lediglich bei den Turnovern pro Spiel (FCB 12,3 TOPG, MBC 12,6 TOPG) liegt man nahezu gleichauf; bei den Blocks steht man sogar etwas besser da (FCB 2,8 BPG, MBC 3,0 BPG). Von den Statistiken sollte es ein klares Spiel werden. Dennoch freut sich das Phrasenschwein über Sprüche wie „Das Spiel geht 40 min und fängt bei 0:0 an“.
DAS SPIEL…
…Aus Sicht des FC Bayern München Basketball
Der MBC wird für das Spiel gegen den FC Bayern München Basketball nach Leipzig wechseln. Die Bayern sollten jedoch mit der großen Kulisse keine Probleme haben. Es gilt das eigene Hochgeschwindigkeitsspiel mit harter Defense und schnellen Fast Breaks durchzuziehen.
Ein großer Vorteil wird sicherlich die tief besetzte Bank sein. Können die Bayern ihr Tempospiel etablieren, so wird der MBC vor allen Dingen konditionell an seine Grenzen und darüber hinausgehen müssen. Zugleich sollte den Bayern ihre Dominanz bei den langen Leuten zu Gute kommen. Eine Rebound-Überlegenheit sollte zugleich für ausreichend Schnellangriffe sorgen, so dass Trainer Pesic und die Fans sich über einen weiteren Sieg freuen können. Alles andere als ein Sieg für die Bayern wäre eine deutliche Überraschung.
…
Aus Sicht des Mitteldeutschen Basketball Club
Was Shooting-Guard Malte Schwarz nach dem Hinspiel sagte („Wir müssen uns nichts vormachen. Wenn wir nach München kommen als MBC muss mehr als alles passen und vielleicht bei München noch was nicht passen“) dürfte auch fürs Rückspiel gelten. Wie aus dem Teamvergleich ersichtlich kann man das Spiel nur durch Willenskraft gewinnen. Der MBC wird das Wissen um die Statistiken verdrängen müssen. Man wird auch in diesem Spiel wieder alles geben, um zumindest ein gutes Spiel abzuliefern. Mit viel positiver Energie aus den letzten Spielen der Hinrunde ist man sicher bereit für die Rolle des David.
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